Ausbinden beim Longieren?

  • hey,
    ich binde meine niemals aus! weil ich denke dass die Kopfhaltung damit erzwungen wird und wenn ich dann ohne Ausbinder reite sie diese Kopfhaltung mit etwas schlechtem verbindet und sich dann gegen diese wehren würde. Somit wäre die natürliche Kopfhaltung versaut. :P
    ist vielleicht auch von Pferd zu Pferd verschieden aber ich gehe das Risiko nicht ein. :P


    Die Kopfhaltung kommt eigentlich mit der Zeit von ganz alleine. ;)


    LG

  • Hallo,


    nach vielen Recherchen und der Suche nach Büchern, die mich mit meiner leicht angerittenen Hafi-Stute weiterbringen könnten, bin ich nun vollends verwirrt ;)


    Zum Longieren:
    Meine Lucy ist noch recht unausbalanciert, vor allem unterm Reiter. Ich versuche also, sie viel im Schritt und Trab zu longieren, mit vielen Übergängen (Galopp kann sie noch gar nicht, weder an der Longe noch unter dem Sattel).


    Bisher läuft sie schon recht schön versammelt, tritt mit dem Hinterbein immer IN den Abdruck des Vorderbeins (aber noch nicht drüber hinaus). Ihre "Problemzonen" sind ein leichter Unterhals und fehlende Muskulatur, vor allem an der Hinterhand.


    Nun habe ich mal eine vielleicht ganz blöde Frage:
    Wenn ich sie ausbinde, mit dem Ziel, sie vorwärts-abwärts zu bringen... setzt sie dann die Hinterhand noch genauso unter? Muss ich mich entscheiden, was Priorität hat?

    Und noch eine dumme Frage:
    Was bewirkt ein eigentlich langfristiges Longieren ohne auszubinden? Es steigert die Kondition und verbessert die Balance, keine Frage. Aber dann? Ab einem bestimmten Ausbildungsstand?


    Ich habe übrigens zwei Trainer an der Hand, und erfahrene Leute, die mir jederzeit Tipps geben. Aber Ihr kennt das sicherlich: 5 Reiter, 10 verschiedene Meinungen. Im Prinzip muss ich unseren Weg selber finden.

    Liebe Grüße
    Sabine


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    "Gott bewahre, dass ich in einen Himmel käme, in dem es keine Pferde gibt."

  • Also: mein Pferd ist auch noch nicht besonders weit ausgebildet. Eben mal so weit, dass es nicht mit mir an der Longe Skijöring macht. Und auf Ansage die Gangart wechselt.


    Nach einmaligem Versuch durch eine "Bereiterin", bei dem er nach anfänglicher Äusserung seines Missbehagens tipp topp ging in super Halswölbung, etc


    .. bin ich persönlich ganz davon abgekommen, ihn ausgebunden zu longieren. Er ist knapp 3,5 Jahre alt, wenig ausbalanciert und es ist meiner Meinung nach einfach ne fiese Sache, ein Pferd so runterzuholen, ohne ihm die Chance zu geben, selbst die für das Pferd richtige Position für Kopf und Hals zu finden. Die meisten Pferde gehen von selbst mit dem Kopf nach vorwärts abwärts, wenn man sie nur lässt.


    Weitere Hilfe findest Du hier:


    http://www.wege-zum-pferd.de Rubrik: Babettes Longenkurs.

  • Meist longiere ich Fernando ohne Hilfszügel, am liebstten frei im Round Pen. Ab und zu binde ich mit mit Dreieckszügeln aus, wobei ich darauf achte, diese recht lang zu verschnallen.
    Vor dem Einrreiten habe ich nur ohne Hilfszügel (und ohne Longe, da auf dem Round Pen) longiert und erst später gelegentlich ausgebunden, damit er sich an die Anlehnung gewöhnt.

  • Danke für Eure Tipps!


    Habe gestern noch mit einer Bereiterin über das Thema gesprochen, und sie konnte mir recht schön erklären, dass sich vorwärts-abwärts und Untersetzen der Hinterhand nicht ausschließen, sondern im Gegenteil sogar zusammen hängen.

    Liebe Grüße
    Sabine


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    "Gott bewahre, dass ich in einen Himmel käme, in dem es keine Pferde gibt."

  • Ich hab mal eine Frage..


    Eine Bekannte longiert momentan nach Trainingsplan mit Halsverlängerern.. Auch (nicht ausschließlich deswegen) weil es einerseits ein bissl Vorbereitung auf die Umstellung auf Bit bietet, da der Druck aufs Genick geht..


    Ich longiere Sam normalerweise entweder ganz frei oder mit den Split-Reins (gaanz locker) ausgebunden.. Gestern hab ichs mal ausprobiert mit den Halsverlängerern und er ist überwiegend dagegen angegangen.. Er kam zwar mal schön durch zwischendrin aber immer nur phasenweise (im Galopp garnicht)..


    Ist das normal die ersten male mit den Halsverlängerern, weil er sich evtl. erst daran gewöhnen muss?! Er kennt ja nachgeben auf Druck im Genick, da wir das immer beim Auftrensen machen..



    LG Jessy

  • Ich könnt es mir durchaus denken, dass für ihn der Druck was ungewohntest und unangenehmes war, weil er es noch nicht kennt. Dass du das gleiche auch beim Auftrensen machst, kann er vllt in der Situation nicht in Verbindung bringen und versucht jetzt erst mal sich zu entziehen.
    Ich glaube er wird / würde sich erst daran gewöhnen (müssen).
    Oft müssen Pferde (zumindest Justa :rolleyes: ) erst eine Nacht darüber schlafen, um was Neues zu verstehen. Was beim ersten Mal noch oft eine Katastrophe ist, funktioniert beim zweiten Mal schon ganz von selbst.
    Ich bin aber nach wie vor keim Fan vom ausbinden beim Longieren. Mache es wie du (SpotNose) dass ich frei longiere oder maximal ganz locker ausgebunden mit den Splitreins.
    Das Pferd wird nämlich vorne in eine gewünschte Haltung geschnürt, hinten fehlt aber der Reiter, der ihm hilft, den Rücken hoch zu bekommen. Also sieht man oft Pferde an der Longe in einer Fehlhaltung rumstolpern, weil sie den Kopf / Hals korrekt tragen, aber den Rücken durchdrücken. Eben weil sie bspw. gegen den Ausbinder laufen. Ziel ist ja, dass das Pferd lernt alleine, ohne große Hilfe korrekt zu laufen, und nicht zusammengeschnürt wie ein Paket. Effekt dabei ist nämlich dann, sobald die Wunderseile verschwinden, strecken sich die Pferde genau in die entgegengesetzte Richtung wieder durch, also genau in die Haltung, die man ja duch die Ausbinder vermeiden will.
    Ein Pferd auf Bit umzustellen passiert in meine Augen deshalb immer noch unter dem Reiter und nicht an der Longe. Weil der Reiter kann individuell dem Druck dann nachgeben und spürt, wie sich das Pferd unter ihm fühlt, was er über die Distanz durch die Longe nicht so einfach kann. Und außerdem kann er dem Pferd helfen, mit den Schenkeln auch den Rücken in die richtige Position zu bekommen, damit das Pferd wirklich richtig läuft.

  • Ich finde Halsverlängerer als HZ immer sehr fragwürdig, da sich eben aufgrund ihrer Elastität das Pferd bei jedem Schritt ein Ruck ins Maul oder ins Genick "abholen" darf. Bei vielen fördert das den Unterhals. Es so an ein Bit zu gewöhnen?! Erhält glaube wenig die Sensibiltät und Feingefühl des Pferdemauls. Statt mit den Zügeln als HZ würde ich mit Dreieckern ( für v/a) oder Ausbindern ( seitlich) arbeiten. Das Nachgeben im Genick würde ich weiterhin schwerpunktmäßig im Sattel üben.

    Ehemals OnlyMonte


    ~ Wenn du deinem Pferd das gibst, was es wirklich braucht, wird es dir das geben, was du dir wünschst. ~

    Michaela Koelbl

  • Ich meinte nicht, dass es komplett zur Umstellung auf Bit dient, sondern evtl. höchstens Unterstützend.. Aber das ist auch nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern habe ich es so erklärt bekommen..


    Nun gut, ich denke, ich werde weiterhin so longieren wie bisher, denn damit lief Sam bisher gut und ging auch nicht gegenan..


    Vielen Dank für die Erklärung ;)


    LG Jessy

  • Jessy was ich davon halte habe ich dir ja bereits gestern abend erklärt. Sicher kann es unterstützend dienen, nur hat man ein Pferd das damit gar nicht klar kommt trainiert man meiner Meinung nach nur den Unterhals und die Widersetzlichkeit auf Druck als das es hilft. Man muss es eben abwiegen und probieren. Wenn es hilft einem Pferd in die Tiefe zu helfen kann man es ja nutzen. Ich bin da persönlich kein Freund von und halte von der anderen Art zu longieren (wie du es sonst tust) mehr. Es unterstützt und begrenzt nach oben aber ohne Gummi. Viele Pferde gehen eben da gegenan weils ja doch nachgibt. Außerdem reagieren unsere beiden doch auch ganz gut auf die sache mit dem Druck übers Bein und wenn das funktioniert dann denk ich muss man noch nicht viel extra machen.
    Sie hat die Sache von Mark und da hat er sich sicher was bei gedacht nur, ich weiß nicht ob du es mitbekommen hattest auf dem Kurs als Mark mir half Ringo "anzudrehen", da hat er mir dort als ich zu ihm sagte das wir das Kreuzen Vorne vom Boden aus geübt haben und das ich das dann ja so weiterüben kann gesagt das ich reiten soll! Wenns im Sattel klappt soll ich doch auch reiten! ;) Da hat er sicher nicht unrecht.


    LG Ela