Wie fest gurtet Ihr Eure Westernsättel?

  • Hallo ihr Lieben,


    hab mir gestern mal ganz spontan die Frage gestellt, ob ich richtig gurte bei meinem Sattel. Gestern hab ich nämlich n Loch enger gemacht, weil mein Sattel doch relativ leicht rutscht beim Aufsteigen. Pferdchen hat zwar nichts gemeint, aber ich frage mich doch wie eng ihr gurtet?


    Gibts da so ne Regel dass z.B. noch ne Hand locker reinpassen sollte oder so in die Richtung? Möchte meinen Hafi ja nicht zum Paket verschnüren, aber auch nicht zu locker.


    Habt ihr Tipps?

  • Hi!


    Also ich gurte so fest wie möglich, sonst würde mir der Sattel beim Aufsteigen ja entgegenkommen.


    Allerdings führe ich mein Pferd immer vorher ein paar Runden und wenn ich dann den Gurt vollends festziehe, werden anschließend die Vorderbeine (vom Pferd ;)) nach vorne gedehnt, damit evtl. Fell-Falten unterm Gurt sich wieder glätten.


    Falls ich beim Reiten das Gefühl hab, daß der Sattel rutscht, steige ich nochmal ab und gurte nochmal nach.


    Lieber Gruß
    Bergmops

  • Westernsättel werden i.d.R. durch ein Flaschengurtsystem gegurtet. d.h., dass die aufgewendete Kraft des Gurtens in ein vielfaches umgewandelt wird. Es gibt verschiedene Techniken des Gurtens, diese steht in Abhängigkeit der Gurtposition und der Gurtung selber!


    Der Westernsattel ist so konzipiert, dass er auch ohne Gurtung 8o am Platz liegen bleibt, wenn die Passform stimmt!


    Man überprüft dies, indem man mindestens eine Hand hinter den Gurt schieben kann! Wenn der Sattel beim Aufsteigen rutscht, paßt er entweder nicht, oder man sollte seine Aufsteigtechnik verbessern oder sogar ändern.


    Es ist eine Unsitte sich am Horn, oder Sitz festzuhalten und hochzuziehen. Das richtige Aufsteigen wird in vielen guten Westernreitlehren beschrieben oder in guten WR-Ställen gelehrt!

  • Mir ist das auch bekannt, nicht so fest zu gurten wie beim Englischsattel, da die Gurtung an sich schon anders ist.
    Ich möchte halt nicht mit voller Kraft mich dranhängen und dann erst schließen. War früher so in Englischställen, in denen ich das Reiten gelernt habe. Das war ja n Kraftakt...


    Wie ist die richtige Aufsteigtechnik, wenn ich mal so neugierig nachfragen darf? ;)

  • Zitat

    Original von Schwammal
    Mir ist das auch bekannt, nicht so fest zu gurten wie beim Englischsattel, da die Gurtung an sich schon anders ist.
    Ich möchte halt nicht mit voller Kraft mich dranhängen und dann erst schließen. War früher so in Englischställen, in denen ich das Reiten gelernt habe. Das war ja n Kraftakt...


    Der tie-strap wird zweimal von vorne nach hinten durch die rigging gezogen und von hinten nach vorne durch den d-Ring des Gurts geführt, dann erst wird er leicht angezogen und mittels Dorn oder traditionell, mit Krawattenknoten, geschlossen!


    Wie man genau gurtet hängt aber unbedingt von der Lage und der Art der Gurtung ab. Es gibt eine Zweiwege- und eine Dreiwegegurtung!http://www.western-riding.de/bilder/rigg.gif


    Ich mache es so, dass ich vor dem entgültigen Anziehen mein Pferd erst einmal 5 Min bewege.


    Dabei sollte man auch beachten, dass ein WS anders aufgelegt wird als ein Englischsattel, man orientiert sich an der Lage des off-billets, diese sollte beim losen Herabhängen genau auf die Gurtenlage zeigen. Die bars sollten auch beim Traben, die Schulterspitzen nicht behindern, also berühren!

  • Also ich hab bei meinem Sattel nen Leder Tie Strap und Gurte wie eps57 schon beschrieben hat zweimal von vorne nach hinten durch usw...und dann mit dem Dorn durch....
    Gurt beim Satteln erst mal eher locker weil ich eh immer Bodenarbeit oder sonst irgendwas zum lockern und aufwärmen mach und dann wird nachgegurtet. Ich gurte auch nicht nach und steig dann gleich auf, sondern führ dann lieber mal noch ne Runde oder zwei...hab mal gelesen dass es für die Pferde so angenehmer ist und mein Trainer hat das auch gesagt....


    Als ich noch Englisch geritten bin, war es teilweise echt ein Kraftakt zu gurten...aber ich glaub ein Westernsattel liegt auch, ja ich sag mal fester auf dem Rücken oder?

  • Zitat

    Original von Amadeus



    Als ich noch Englisch geritten bin, war es teilweise echt ein Kraftakt zu gurten...aber ich glaub ein Westernsattel liegt auch, ja ich sag mal fester auf dem Rücken oder?


    Kann man so ausdrücken!


    Ein Westernsattel hat einen ganz anderen Sattelbaum mit viel größerer Auflagefläche! Wenn ein WS nur durch festes Gurten zum Halten gebracht werden kann, oder durch Vorderzeug etc. dann kann man davon ausgehen, dass er nicht paßt!

  • Zitat

    Original von Schwammal
    so seh ich das auch. und wie steigt ihr dann auf?
    hält einer dagegen bzw. wo haltet ihr euch fest?


    Das Aufsteigen erfolgt, indem man sich seitlich positioniert und zum Pferdekopf schaut und seitlich, quasi von hinten auf den Sattel aufsteigt. Das rechte (Standbein) steht unter dem Pferdebauch. Das linke wird in den Steigbügel gesteckt.


    Die rechte Hand liegt auf der Sattelfläche, dort wo der Schwerpunkt ist. Die rechte greift an den Mähnenkamm vor dem Horn!


    Jetzt schwingt man mit dem rechten Bein solange, bis man so wenig wie möglich Gewicht auf das linke Bein geben muß um sich hochzuschwingen! Dabei ist darauf zu achten, dass man sich keinesfalls in den Sattel plumpsen läßt, oder mit dem rechten Bein die Kruppe des Pferdes berührt, und sein Gewicht vorher abfängt!


    Ein Gegenhalten ist bei einem Westernsattel nicht nötig, wenn man die Technik beherrscht!

  • Zitat

    Original von eps57


    Wenn der Sattel beim Aufsteigen rutscht, paßt er entweder nicht, oder man sollte seine Aufsteigtechnik verbessern oder sogar ändern.


    Hi!


    Tortzdem muß der Gurt ja einigermaßen fest sitzen - natürlich nicht mit aller Kraft anziehen, so hatte ich das auch nicht gemeint. Durch die Gurtung, braucht man auch nicht viel Kraft aufzuwenden und vor Allem vorher ein paar Runden bewegen, bevor der Sattel-Gurt endgültig angezogen wird.


    Wenn man ihn, zu locker läßt, dann kann einem der Sattel schon entgegen kommen, auch wenn der wirklich gut paßt und man die Aufsteig-Technik, wie beschrieben, beherrscht.


    Lieber Gruß
    Bergmops



  • Ich schließe mich bergmops da an, beide meiner Haflinger haben passende Masssättel, bei meinem fast widerristlosen Wallach mit einem Sattelbaum in full-quarter-Größe muss ich trotzdem eng gurten um den Sattel an Ort und Stelle zu halten. Bei unserer Stute mit einem Sattel mit Semi-Baum und recht ausgeprägtem Widerrist ist das nicht nötig.

  • Zitat

    Original von Whisky



    Ich schließe mich bergmops da an, beide meiner Haflinger haben passende Masssättel, bei meinem fast widerristlosen Wallach mit einem Sattelbaum in full-quarter-Größe muss ich trotzdem eng gurten um den Sattel an Ort und Stelle zu halten. Bei unserer Stute mit einem Sattel mit Semi-Baum und recht ausgeprägtem Widerrist ist das nicht nötig.


    Ja, das ist ja wohl klar, nicht? Wie soll ein Sattel auch auf einem solchen Pferd zum halten kommen!

    • Offizieller Beitrag

    Ich ziehe den Gurt auch immer so fest, wie es eben geht.


    Aufsteigen erfolgt meist mit Aufstieghilfe, auch wenn der Gurt festgezogen ist.
    Im Gelände gurte ich meist nach einigen hundert Metern nochmal nach, denn wenn dort der Sattel ins Rutschen kommt, dann wäre das nicht wirklich günstig. Eigentlich sollte nichts rutschen, tut es auch nicht, aber in der Halle gurte ich meist nie nochmal nach. Im Prinzip bräuchte ich das für's Gelände auch nicht, aber ich fühle mich dann einfach sicherer, wenn der Gurt im Gelände etwas straffer sitzt. Ich bin einmal mitsamt dem Sattel gerutscht (zum Glück nur auf dem Reitplatz) und das möchte ich draußen doch vermeiden.


    Bei der allerersten Sattelanprobe, als Buddy noch keine 4 Jahre alt war, da hing der Sattelgurt durch, weil keiner ans Nachgurten gedacht hat. Aber der Sattel lag auch nach ner halben Stunde reiten immernoch dort, wo er hingehörte. Und ich selbst habe ja auch nichts davon gemerkt, dass der Gurt total locker war ;)


    Gruß
    Bärbel

  • Hi,
    also ich ziehe den Gurt auch immer so fest wie es geht auser bei den Pferden mit viel Wiederrist den da kann der Sattel auch schon fast nicht mehr rutschen.


    Bei Pferden ohne Wiederrist ziehe ich am Anfang immer ganz fest und dann evtl. nach 3-4 Stunden unterm Reiten nochmal.


    Gruß mone3

  • Hallo zusammen,


    mich würde mal interessieren, ob Ihr Eure Bauchgurte richtig fest zurrt.


    Grund meiner Frage ist Folgendes:
    Meine Paint Stute hat einen Sattel (Circle Y), der ihr offensichtlich sehr gut passt. Ich lege ihn auf, gurte ganz leicht, kratze die Hufe aus, gurte nochmal ganz sanft nach, fertig. Er liegt bombenfest, obwohl ich mit der Hand unter den Gurt fahren kann und er nicht richtig fest gezurrt ist.


    Denselben Sattel auf meiner Haflingerstute muss ich sehr fest gurten, und er rutscht beim Aufsitzen immer noch. Klar, Hafi hat nicht so viel Widerrist, ist runder etc.
    Nichts desto trotz bin ich sowieso auf Sattelsuche, weil ihr dieser Sattel nicht optimal passt.


    Ist es generell so, dass man den Sattelgurt beim Hafi so eng festzurren muss? Sie tut mir ja richtig leid dabei 8o

    Liebe Grüße
    Sabine


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    "Gott bewahre, dass ich in einen Himmel käme, in dem es keine Pferde gibt."

  • Ich gurte direkt nach dem Satteln ganz locker, soweit es geht, aber ich ziehe nicht fest.


    Dann gehen wir aus dem Stall und ich gurte nach. Ich ziehe nicht mit voller Kraft fest, aber doch so, wie ich es ohne Anstrengung schaffe. Wie's mit der Hand drunter ist, muss ich mal testen :D


    Der Sattel ruscht dann keinen Millimeter. Wenn ich weniger nachgurte, rutscht er aber beim Aufsteigen.

  • Also, bei unserem ist so, dass ich nach dem aufsatteln den Gurt anziehe, ohne Kraftaufwand, also relativ locker. Dann trense ich auf, zieh mich noch fertig an und ziehe nochmal ein Loch weiter. Das ist dann schon ziemlich fest, aber nicht so, dass ich mich groß anstrengen muß und Pferd die Luft abgedrückt wird. Dann kann ich ohne Probleme aufsteigen, allerdings von einer Aufsteighilfe (mache ich grundsätzlich so). Er rutscht kein bißchen und brauche auch nicht mehr nachzugurten, außer vielleicht im Sommer mal, wenn wir wirklich mal richtig lange unterwegs sind.


    Meine Finger passen noch unter den Gurt.


    => Ich muß jetzt hier noch dazusagen, dass Amixipis Sattel eigentlich ganz gut paßt, allerdings hab ich mich beim aufsatteln immer ziemlich angestellt und oft viel zu weit vorne gesattelt. Ergebnis war: der Sattel lag nie richtig auf, ist gerutscht und eine stichelhaarige Stelle hat er auch noch bekommen, weil da die Haare immer abgebrochen sind, weil der Sattel nicht richtig auflag X(. Wenn du ihn so anknallen mußt, würde ich dringend diese beiden Sache beachten: A) Paßt der Sattel und B) Paßt die Lage!

  • Hey,
    also ich mache es so:
    ich gurte nach dem Putzen, mit Hand unter, ins erste Loch.Danach führe ich zum Reitplatz.Nachgurten geht nur mit anstrengung also mache ich es nicht.Beim Aufsitzen würde mir der Sattel entgegenkommen,desswegen benutze ich immer eine Aufstieghilfe.Wenn ich oben sitze,kann ich nochmal 3-4 Löcher mehr nachgurten.Klingt absurt,ist aber so.Durch mein Gewicht wird de Sattel nach unten gedrückt,so das wieder Luft zwischen Bauch und Gurt kommt.Danach habe ich keine Probleme mehr mit entgegen kommen beim 2 Aufsitzen oder so.Kann aber auch daran liegen,dass ich einen Startrekk habe.


    lg Kira+Amigo

    • Offizieller Beitrag

    Normalerweise sollte ein Westernsattel auch ohne Gurt dort sitzen, wo man ihn aufgelegt hat.
    Ich persönlich gurte auch zuerst nur ganz locker und dann vorm aufsteigen (mit Aufsteighilfe) nochmal nach, aber nicht zu fest. Nach dem Reiten kann ich meist noch mit meiner Hand zwischen Bauch und Gurt durchfahren. Das mache ich aber nur, wenn ich in der Halle reite.


    Im Gelände gurte ich nach ca. 500 m Schritt nochmal nach. Dort möchte ich nicht mit Sattel schief auf dem Pferd hängen, wenn er doch mal seine dollen 5 Minuten bekommt ;)


    Als wir Buddys allerersten Sattel ausprobiert hatten, hing der Gurt nach ca. 30 min reiten regelrecht durch. Der Sattel war keinen mm verrutscht.