Hallo!
Ich frage mich als Westernreiter schon länger, was die Englischreiter denn zu ihrer Reitweise bewegt.
Soweit ich weiß, hat man als Englischreiter immer Kontakt zum Maul, treibt jeden Schritt etc, ohne seine Hilfen groß auf das abzustimmen, was das Pferd anbietet.
Ich bin sicher kein Feind dieser Reitweise. Aber ich verstehe das Konzept einfach nicht. Oder vielmehr: ich sehe kein Konzept.
Woher soll ein klassisch gerittenes Pferd denn wissen, wenn es etwas richtig macht, wenn die Hilfe nie aufhört, obwohl es einen richtigen Ansatz zeigt. Wie soll es zum Beispiel verstehen, dass Nase nach hinten richtig ist, wenn der Reiter nicht aufhört, Impulse zu geben? Es bekommt ja nie eine "Belohnung", also nie Druck weg.
Da es gut gerittene Englischpferde gibt, denke ich nicht, dass die Reitweise so verkehrt ist.
Aber irgendwie seh ich keinen Sinn für das Pferd, warum es Befehle ausführen sollte. Ich stell mir das immer vor, als würde mich dauernd jemand Nerven, dies und das zu tun, aber wenn ich es dann mache, nervt er mich immer noch. Irgendwann Denk ich mir doch auch "warum sollte ich, nerven tut er ja so und so".
Also wie gesagt, ich bin völlig offen für andere Reitweisen, aber vll kann mir ja hier jemand helfen, die Klassische Reitweise zu verstehen?
Auffällig finde ich in diesem Zusammenhang auch, dass englisch gerittene Pferde oft mit Kopf weit oben und ohne rückenwölbung laufen und wenn man sie dann als westernreiter kurze Zeit arbeitet, sie ganz fein und nachgiebig werden, nach kurzer zeit auch den Rücken aufwölben.
Geht mir oft so, wenn ich die Möglichkeit habe, mit einem englischpferd zu arbeiten.
Kennt ihr das auch?
Vielleicht kennt sich hier ja jemand mit den Beweggründen für Englischreiter aus, wäre dankbar für eure Antworten.
Lg Anja