Dressurreiten im Gelände - Achtet ihr beim Geländereiten auf Links oder Rechtsgalopp?

  • Spannende Frage, fordert ihr im Gelände gezielt den Rechts oder Linksgalopp?


    Ehrlich gesagt, hab ich das Jahrelang vernachlässigt (Schande über mein Haupt)

    Da war Gelände einfach nur Spaß und Entspannung.


    Mit meinem jüngeren Hafi gehe ich öfters ins Gelände um gezielt ein bisschen Dressurmäßig zu arbeiten.

    Natürlich gehört da auch das Galoppieren auf beiden Händen dazu. Und spannenderweise ist es da fast einfacher rechts anzugaloppieren als in der Halle oä.

    Vermutlich liegts daran, dass ich da weiß, dass ich korrekt reite muss. Menno die blöden Reitfehlern...


    Wie handhabt ihr das im Gelände?

    Einfach nur Spaß oder auch Arbeit?

  • Wenn wir mal galoppieren, dann so wie es gerade passt 8)

    Meist fällt das Pony von allein in den Linksgalopp. Da lasse ich ihm tatsächlich die Wahl . Also eher Team Spaß und nicht Team Arbeit....

    Ehemals OnlyMonte


    ~ Wenn du deinem Pferd das gibst, was es wirklich braucht, wird es dir das geben, was du dir wünschst. ~

    Michaela Koelbl

  • Ich sorge für Abwechslung, genauso wie ich bei Ausritten beim Leichttraben auch immer mal das Hinterbein wechsle. Auch beim Ausreiten fördere ich die Geraderichtung, das Ausbalanciertsein. Das geht nicht, wenn ich mein Pferd so laufen lasse, wie es gerne mag. Denn ALLE Pferde gehen von sich aus gerne schief. Und haben eine Schokoladenseite. Wir auch. Aber wenn ich mein Pferd in der Halle und auf dem Platz so zu reiten versuche, dass wir ständig die natürliche Schiefe zu korrigieren versuchen, dann leuchtet es mir nicht ein, warum mein Pferd im Gelände so schief gehen darf, wie es eigentlich möchte. Wenn dann das innere Hinterbein (das Hinterbein des jeweils zufällig getroffenen Galopps) wieder neben den Schwerpunkt tritt - dann wird das ein Hinundher, bei dem sich das Pferd am Ende nicht auskennt und vor allem körperlich nicht besser wird. Im Gelände darf das Pferd ruhig links und rechts schauen und sind wir meistens in Dehnungshaltung unterwegs, es darf auch ruhig mal einen flotten Galopp hinlegen, aber die Übergänge (bzw. deren Ausführung) gehören mir - genauso wie wir auf breiten Wegen ab und zu mal ein Schenkelweichen oder eine Traversale mitnehmen, einfach so nebenbei, oder auch einfach mal am völlig hingegebenen Zügel schreiten - und dann wieder angaloppieren oder auch mal einen Fliegenden hinlegen - eh die Lieblingslektion meiner Tess, also da geht auch schon mal eine kleine Serie. Ich habe eine Stute, die gern mal zum Festmachen in der Lendenwirbelsäule neigt - da ist ständige Wachsamkeit geboten und wird insgeheim gymnastiziert - das muss die Tess gar nicht wirklich merken und passiert auch ganz sachte - aber es hilft ihr sehr, wenn ich sie regelmässig geraderichte, auch mal ein kleines Schultervor im Wald - genauso wie ich das vor dem Longieren beim Lockern im Schritt mache, dann spuren Hinterbeine und Vorderbeine wenigstens korrekt und ist das Risiko einer Blockade schon zu einem Gutteil eliminiert (wie ich das liebe: nach überstandener Sehnengeschichte durften wir vorige Woche zum ersten Mal seit 8 1/2 Monaten longieren!)

  • Ich bin die ersten Jahre auf Daria im Gelände nur links galoppiert, einfach weil ich immer die Hilfe für den Linksgalopp gegeben habe… dadurch ist links auch deutlich besser als rechts und ihre schiefe vermutlich stärker. Ebenso bin ich früher nur auf dem linken Bein (also rechte Hand, aufstehen wenn die linke Schulter vor geht) getrabt. Seit 10 Jahren etwa achte ich darauf, dass beides ausgeglichen ist und habe dann auch begonnen auf beiden Seiten zu Gurten und aufzusteigen. Bei den Arabern lief das dann entsprechend von Anfang an beidseitig und ich habe auch tatsächlich von Anfang an das korrekte Angaloppieren im Gelände geübt, sodass das kurz nachdem wir überhaupt anfingen zu galoppieren auch je korrekt funktionierte. Entsprechend anstrengend finde ich es Pferde zu reiten, die auf die Hilfen im Gelände gar nicht oder im falschen Galopp anspringen.

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Antoine de Saint Exupéry

  • Daria nennt man das so? Rechte Hand = linkes Bein? Ich habe immer gelernt, dass man aufsteht, wenn das rechte Hinterbein vor geht = natürlich dasselbe wie die linke Schulter. Aber beim ersten Trabtritt ist es doch das Hinterbein, das entscheidet, wie du aufstehst? Man kann mit geschlossenen Augen spüren, was das Pferd hinten tut und wie man aufsteht. Man sieht tatsächlich Reiter nach unten schauen und auf die Schulter achten - aber damit bringt man das Pferd doch im Grunde aus dem Gleichgewicht. Ich kenne mich also bei den normalen Begriffen gar nicht aus :shame:

  • Ich habe gelernt, wenn die äußere Schulter vor geht, soll ich aufstehen. Auf die Schulter guck ich schon lange nicht mehr, sondern spüre es. Aber so hab ich’s damals gelernt :) genauso wie sich ja beim Angaloppieren scheinbar die Geister scheiden zwischen über den äußeren Schenkel und den inneren angaloppieren… äußerer zurück ist ja noch einheitlich, aber viele üben mehr Druck mit dem Äußeren aus, ich kenne der Äußere verwahrend zurück, der innere gibt den Druck. Hier galoppieren meine allerdings bereits auf die Bewegung meiner Hüfte an, weshalb dazu eigentlich kein Schenkeldruck mehr nötig ist bzw. nur sehr wenig… und beim Schritt habe ich bspw auch gelernt, geht die rechte Schulter vor, dann linker Schenkel und andersrum. Andere erklären es aber auch über dort wo der Bauch raus kommt , kommt der Schenkel ran. Im groben das gleiche Ergebnis, im Detail bin ich mir nicht ganz sicher ob es genau der selbe Zeitpunkt ist? Auch hier haben wir aber schon als Kinder geübt zu spüren, wann das Pferd welches Bein bewegt um dann entsprechend zu treiben.

    "Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast."
    "Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar." Antoine de Saint Exupéry

  • Ja das mit dem Galopp ist so eine Sache. Ich habe nie verstanden warum ein Pferd auf den äusseren Schenkel angaloppieren sollte. Ich kann mir auch nicht vorstellen, wie das dann bei den Fliegenden gehen sollte. Verwahrend ja, und natürlich besonders die Hüfte, wie du schreibst.

  • Wir arbeiten gerade daran, dass ich im Gelände Links- und Rechtsgalopp abfragen kann. Links würde Celli bevorzugen. Immer öfter klappt aber auch rechts. Ich finde das sehr wichtig um beide Hinterbeine zu kräftigen

    Es geht die Legende, dass gefallene Krieger in Gestalt starker Pferde wiederkehren. (King Arthur)

  • Bei Winnie achte ich nicht (mehr) darauf. Da ist einfach der Weg entscheidend. Also wenn wir eh gerade aus einer Rechtskurve kommen, dann geb ich die Hilfe für Rechtsgalopp. Und andersrum genauso. Er fragt da auch garnicht. Wobei "mal fetzen lassen" ihm im Linksgalopp mehr Spaß macht. Da das unsere Wege aber eh nur alle Schaltjahr mal zulassen, ist mir das dann auch egal dass wir das nur links machen.

    Generell ist unser Gelände leider nicht wirklich Trab- und Galoppfreundlich. ...zumindest nicht für ein Pferd, was etwas lädiert an den Beinen ist.

    Früher so die ersten 3 Jahre nach dem anreiten habe ich darauf schon sehr geachtet. Da er auf gerader Linie (z.B. Mittellinie) sich schwer tat den Galopp zu gehen den ich gefordert habe. Das haben wir dann damals auch im Gelände "geübt".


    Bei Waleika achte ich mehr darauf. Denn sie würde am liebsten immer nur links laufen, und schafft es auch mal klammheimlich um zu springen. Deshalb achte ich bei ihr darauf dass wir auch im Gelände etwas mehr Rechtsgalopp wählen, oder auch mal einen Wechsel nach rechts reiten :)


    Generell haben meine Pferde aber im Gelände Pause. Also, ich nehm schonmal auf, aber im Großen und Ganzen verlange ich keine Arbeit von den beiden.